Hundebox zuhause nutzen?

Schutzzone, Ruhezone, Rückzugsort, Transporttraining? Ja – aber: Es gibt viele Gründe den Hund bereits im Welpenalter an eine Hundebox zu gewöhnen. JEDOCH solltest du folgendes wissen:

  • die deutsche Tierschutz-Hundeverordnung definiert konkrete Anforderungen an das Halten von Hunden in Räumen und Raumeinheiten in §5.
  • Die darin festgelegten Mindestmaße, die der Hund in der Fläche und Höhe zur Verfügung haben muss, werden von handelsüblichen Boxen in geschlossenem Zustand NICHT ERFÜLLT.
  • Hintergrund ist u.a., daß es dem Hund möglich sein muss, seiner artgerechten Bedürfnisse entsprechend, den Liegeplatz nach Temperatur und Bequemlichkeit jederzeit verändern zu können, sich vollständig strecken zu können, und zwar nach vorn + auf den Hinterbeinen nach oben

Somit ist der Aufenthalt des Hundes in einer geschlossenen Box in Räumen nicht gestattet.

Welche AlternativeN gibt es?

  • eine geöffnete Hundebox, in einer ruhigen Ecke, in der der Hund sich zurückziehen kann und nicht gestört wird
  • Türgitter, Kindergitter,
  • Raum-Zwinger,
  • Kamin- oder Haustiergitter die eine Fläche begrenzen.

In jedem Fall muss die Freilauffläche die vorgegebenen Mindestmaße für den Hund erfüllen. Diese sind nach Körpergröße des Hundes gestaffelt.

  • Die Länge jeder Seite muss mind. der doppelten Körperlänge des Hundes entsprechen, keine Seite darf kürzer als 2m sein.
  • Die Mindestfläche beträgt also 2m x 2m auf jeder Seite.

Beispiele:

  • ein Zwerg-Pinscher sollte eine 2m x 2m große Fläche zur Verfügung haben, sofern sie begrenzt ist,
  • ein Hund mit einer Widerristhöhe bis 50cm (z.B. Wasserhunde, Entlebucher Sennenhund) muss mind. 6qm zur Verfügung haben
  • ein Hund mit einer Widerristhöhe von 50-65cm (DSH, Bracken, Retriever, Husky, Pudel) muss mind. 8qm zur Verfügung haben
  • ein Hund über 65cm Widerristhöhe (z.B. Setter, Ridgeback, Hovawart) muss mind. 10qm zur Verfügung haben

Der Hund muss innerhalb seiner Zone stets frisches Wasser zur Verfügung haben.

Warum machT das Boxen-training trotzdem Sinn?

Für den Transport im PKW oder zum Tierarzt macht Boxentraining Sinn. Auch als Ruhezone kann die geöffnete Box antrainert werden. Die Box sollte in jedem Fall so groß sein, daß der Hund sich darin ausstrecken und sitzen kann.

Warum sind Ruhezonen wichtig für den Hund?

  • Rückzugsorte und Ruhezonen sind wichtig für Hunde, weil sie etwa 17-20 Stunden am Tag ruhen sollten
  • sie dienen dem Schutz vor Ruhestörungen durch andere Haustiere und kleine Kinder
  • Ruhe ist für Hunde wichtig um Stress abzubauen und Lernerfahrungen zu verarbeiten; ein gestresster Hund wird bald Verhaltensaufälligkeiten zeigen (z.B. vermehrtes Bellen, Abschnappen, Ungehorsam, u.v.m.)
  • Der Hund lernt, daß dies seine Schutzzone ist,
  • Kinder und Hausbewohner lernen, daß der Hund dort nicht gestört wird.

Wie sollte das Boxentraining aufgebaut werden?

  • die Gewöhnung an die Box muß unbedingt positiv und kleinschrittig aufgebaut werden; dafür sollte man sich mehrere mehrere Tage bzw. Wochen Zeit nehmen, bis der Hund gern in der Box liegt
  • das Schliessen der Box (für den späteren Transport) sollte in kurzen Sequenzen erfolgen und immer wieder geübt werden, bis der Hund sich in der geschlossenen Box entspannen kann
  • der Hund sollte sich vorher ausgiebig gelöst haben, nicht hungrig sein, evtl. gespielt haben, bevor er für den Transport in einen geschlossene Box kommt

ACHTUNG NEGATIV VERKNÜPFUNGEN VERMEIDEN!

  • keinenfalls sollte der Hund zur „Strafe“ in die Box gesperrt werden, das kann den Hund traumatisieren; schlimmstenfalls wird er nicht wieder freiwillig in die Box gehen
  • keinenfalls sollte der Hund in der geschlossenen Box Angst oder Furcht erleben (z.B. Gewitter oder Feuerwerk), weil diese Emotionen mit der Box verknüpft werden können und der Hund jedes Mal wieder in der Box diese Emotionen erleben kann, oder nicht mehr freiwillig hinein geht
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